Winterbehandlung clever mit Bienenwohl oder Oxalsäure 3,5%

Nachdem es mehrere Tage nun unter 0 Grad war und auch der Frost Einzug in unserer Region gehalten hat, kann die Winterbehandlung mit Bienenwohl an unserem Lehrbienenstand beginnen. Am Lehrbienenstand in Ensdorf wurde am 6.12.21 die Winterbehandlung mit Bienenwohl/Oxalsäure 3,5% durchgeführt. Dabei gibt es jedoch einige Punkte zu beachten, die sowohl für unsere Jungimker, als auch für die alten Hasen an diesem Tag aufgefrischt wurden.

Behandeln wenn die Bienen brutfrei sind

Oxalsäure wirkt nur auf die Milben, die auf den Bienen sitzen. Die Milben in den verdeckelten Brutwaben bleiben verschont und die Oxalsäure ist hier leider wirkungslos. Deshalb ist die Behandlung der Volker nur bei Brutfreiheit möglich. Um eine effektive Behandlung zu gewährleisten, sollte das Bienenvolk in einer engen Traube sitzen. Die Oxalsäure bzw. das Bienenwohl wird dadurch besser und schneller verteilt und kann dadurch seine Wirkung besser entfalten.

Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend

Tritt der erste Frost ein, dauert es in der Regel ca. drei Wochen, dann sind die Bienen brutfrei. Die Behandlung kann somit meistens zwischen Mitte November und Ende Dezember stattfinden. Die Bienen sollten nicht fliegen, sondern eng sitzen. Daher sind Temperaturen zwischen drei und zehn Grad ideal um die Behandlung mit Bienenwohl durchzuführen. Ideal ist eine Behandlung am Morgen, hier sitzen die Bienen meist enger.

Oxalsäure Bienenwohl Winterbehandlung

Richtig behandeln

Natürlich können die Angaben auf der Verpackung abweichend sein, in diesem Fall empfehlen wir uns an diese zu halten. Im Normalfall kann mit Bienenwohl und auch Oxal 3,5% wie folgt behandelt werden

  1. Oxalsäure erwärmen: Die Lösung kann am besten mit einer Wärmflasche in der Kühlbox zum Stand transportiert werden. Sie sollte „handwarm“ sein, also ca. 30°C. Dadurch löst sich der Zucker besser und ist angenehmer für die Bienen. Dieser Schritt sollte auch gemacht werden, wenn die Lösung bereits fertig gemischt ist.
  2. Zucker zugeben (falls noch nicht geschehen): Den Zucker in die Flasche geben und gut schütteln, bis dieser sich gelöst hat.
  3. Dosierung: Etwa 5 Milliliter pro besetzter Wabengasse. Bei schwächeren Völkern auf einer etwas weniger, bei stärkeren etwas mehr. Das Maximum bei 2 besetzen Zargen sollte 50 ml sein.
  4. Richtig träufeln: Mit einer Spritze oder dem Schwanenhalsaufsatz die Lösung in die besetzten Wabengassen spritzen. Hierbei kann eine Schlauchverlängerung zur besseren Verteilung genutzt werden. Die Lösung sollte auf den Bienen verteilt werden. Lösung auf Wachs oder Rähmchen ist größtenteils wirkungslos.
  5. Alle Wabengassen behandeln: Bei zweiwertigen Völkern auch wirklich alle Wabengassen beträufeln.
  6. Nur einmal träufeln: Vorsicht, dass nicht zu viel verwendet wird. Am besten man behandelt nur einmal. Zu viele Behandlungen können das Volk unnötig schwächen.
  7. Vor dem 31.12. behandeln: Eine Behandlung mit Oxalsäure-Dihydrat sollte immer bis Neujahr abgeschlossen sein. Bei Behandlung im neuen Jahr, darf kein Honig mehr geerntet werden aus dem behandelten Bienenvolk

Unsere Veranstaltungen am Lehrbienenstand und auch andere Events findest du hier.

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